Studierendenwohnheim und International House auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg feiert Richtfest

Frankfurt am Main, 23. April 2021 - Nach etwa einem Jahr Bauzeit konnte auf dem naturwissenschaftlichen Campus Riedberg bereits das Richtfest für das neue Studierendenwohnheim und International House gefeiert werden. Pandemiebedingt nur in einer reduzierten Runde mit den beteiligten Firmen und natürlich mit einem feierlichen Richtspruch, von Kai Laumann, Inhaber der gleichnamigen Zimmerei- und Bedachungs GmbH. Die Holzrohbauarbeiten starteten zu Jahresbeginn und konnten aufgrund der Vorfertigung in Windeseile durchgeführt werden.

Der Neubau des Studierendenwohnheims mit International House ist ein innovatives Projekt. Organisatorisch wurde für das gemeinschaftliche Projekt des Studentenwerks Frankfurt am Main mit der Stiftung zur Förderung internationaler Beziehungen der Goethe-Universität eine „Bauherrengemeinschaft IHCR“ gebildet, die Bauherrin und Eigentümerin ist. Das Baugrundstück wurde der Bauherrengemeinschaft IHCR vom Land Hessen im kostenfreien 99-jährigen Erbbaurecht zur Nutzung überlassen.

Der Bau ist ein energetisch kompaktes hochwärmegedämmtes und nachhaltig gebautes Passivhaus, das den KFW 40 Standard erfüllt. Bei den zum Einsatz kommenden Baumaterialien wurde nicht nur auf einen guten Primärenergiefaktor, sondern auch auf Umweltverträglichkeit und Rückbaubarkeit Wert gelegt. Die Geschosse oberhalb des Erdgeschoßes wurden binnen weniger Wochen in einer Holzkonstruktion ausgeführt. Die Holzbauweise ist auch vom Inneren des Gebäudes an Decken und Wänden der Individualräume sichtbar.

Insgesamt werden 2.900 Kubikmeter heimisches Fichtenholz verbaut und auch viele Ausbauelemente, die Mineralwolldämmungen, die Holzfenster, der natürliche Bodenbelag etc. genügen den selbstgesteckten Anforderungen zur Nachhaltigkeit. Der Baustoff Holz reduziert den ökologischen Fußabdruck nachhaltig. Aufgrund der Holzbauweise können 2.300 t CO² eingespart werden. Um diese Menge CO² zu emittieren, könnte man 13 Millionen km mit einem Mittelklassewagen mit Verbrennungsmotor fahren oder 1.500 Mal von Frankfurt nach New York und zurückfliegen.

Die Fertigstellung der 324 Wohneinheiten mit 359 Plätzen für Studierende und weiteren 27 Wohneinheiten für internationale Gastwissenschaftler ist für Mitte des Jahres 2022 geplant.

Die voraussichtlichen Projektkosten sollen sich auf rund 38,5 Millionen Euro belaufen. Davon rd. 35 Mio. Euro für das Studentenwerk Frankfurt am Main und rd. 3,5 Mio. Euro für die Stiftung. Gefördert wird die Maßnahme des Studentenwerks durch ein Darlehen aus dem Landesprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 12,6 Millionen Euro, einem Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von rd. 5 Millionen Euro, einem Zuschuss der Stadt Frankfurt am Main aus dem Förderprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 3,8 Millionen Euro und einem KfW-Darlehen in Höhe von rd. 8 Millionen Euro und Eigenmitteln. Die Stiftung finanziert das Vorhaben aus ihrem Vermögen und sucht die Förderung durch Mäzene.

Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir sagt: „Das neue Studierenden-wohnheim und International House auf dem Campus Riedberg nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Und das ist gut so. Gerade in Frankfurt besteht ein hoher Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für Studierende. Die hier entstehenden 359 Wohnplätze, die das Land mit 17,6 Mio. Euro fördert, werden dringend gebraucht. Mit unserem Förderprogramm setzen wir genau hier an und unterstützen Bauvorhaben für bezahlbare Unterkünfte in Hochschulnähe.“

Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn: „Was derzeit mehr denn je geboten ist – Abstand zu wahren – wird das Studierendenwohnheim mit International House nach der Pandemie ins Gegenteil verkehren: Das Gebäude wird ein Ort der Zusammenkunft und des Austausches. Die Corona-Pandemie hat auch und gerade Studierende getroffen und uns damit vor Augen geführt, wie wichtig es ist, unsere Ziele für mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende und für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erreichen. Deshalb arbeiten wir als Landesregierung weiterhin an den notwendigen längerfristigen Lösungen dafür, mehr attraktiven und günstigen Wohnraum zu schaffen.“

Hessens Finanzminister Michael Boddenberg gratuliert zum Richtfest: „Alle Beteiligten können sich bereits jetzt auf das freuen, was sie erwartet: Eine schicke und zeitgemäße Wohnlandschaft, die auch die Strahlkraft der Goethe-Universität weiter verstärken wird. Modernes Wohnen und Studieren beziehungsweise Forschen gehen hier nach der Fertigstellung Hand in Hand. Dieser Neubau kann sich wirklich sehen lassen. Genau wie die finanzielle Unterstützung des Landes: Neben einem Darlehen über 12,5 Millionen Euro fördern wir das Projekt mit 5 Millionen Euro und stellen ein landeseigenes Grundstück im Rahmen des Erbbaurechts zur Verfügung. Damit leistet das Land auch an dieser Stelle einen unverzichtbaren Beitrag zum universitären Wohnen in Frankfurt.“

Oberbürgermeister Peter Feldmann: „Akademischer Nachwuchs plus Fachkräfte: Das ist die Zauberformel, damit Frankfurt auch in Zukunft boomt. Doch eine attraktive Uni ist nur die halbe Miete – im wahrsten Sinne des Wortes. Studierende müssen sich Frankfurt auch leisten können. Die Entscheidung für unsere Stadt darf nicht am Geldbeutel der Eltern hängen. Deshalb ist das neue Studierendenwohnheim so wichtig.“

Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main: „Ich bin begeistert, wie schnell das International House auf dem Universitätscampus Riedberg Gestalt angenommen hat! Danke an alle Beteiligten von Stadt, Land und Stiftung, aber insbesondere auch an die umsetzenden Baufirmen, die trotz der großen Herausforderungen der Pandemie im Zeitplan geblieben sind. Für die Goethe-Universität hat dieses Haus eine wichtige Symbolfunktion: Wenn wir hier demnächst Studierende sowie Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler aus aller Welt begrüßen, bieten wir Ihnen das inspirierende Umfeld echter internationaler Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten. Das Haus ist bewusst so geplant, dass es dazu einlädt. Mögen daraus viele inspirierende, grenzüberschreitende wissenschaftliche Ideen und Kooperationen entstehen. Gleichzeitig steht das Haus durch seine CO²-schonende Bauweise für echte Nachhaltigkeit.“

Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, sagt: „359 Wohneinheiten für Studierende auf einen Schlag, für maximal 350 Euro Warmmiete im Monat, und das alles in einem auf internationalen Austausch und Begegnung angelegten, modernen Haus – das zeigt eindrücklich, was alles möglich ist, wenn wie hier in Frankfurt am Main alle Beteiligten mit dem Studentenwerk an einem Strang ziehen: die Universität, das Land, und ganz wichtig: die Stadt! Dieses Teamwork hier in Frankfurt ist einzigartig, und es ist modellhaft für ganz Deutschland, Glückwunsch!“

Der Vizepräsident der Goethe-Universität und Verwaltungsratsvorsitzende des Studentenwerks Frankfurt am Main, Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, erklärt: „Innovativ und nachhaltig - Wohnheime sind heute topmodern und das zu fairen Mieten für die Studierenden. Daher wollen wir deutlich mehr davon bauen, um besonders für Studienanfänger optimale Bedingungen zu schaffen.

„Die an der Universität als Gäste Forschenden erhalten inmitten einer hervorragenden Institutslandschaft die Möglichkeit nahe am Arbeitsplatz zu arbeiten.“, so Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität. „Ihnen kommt eine große Rolle zu bei der internationalen Vernetzung der Universität, denn trotz aller elektronischer Kommunikationsmöglichkeiten ist auf das persönliche Zusammentreffen der Forschenden nicht zu verzichten.“

„Dass wir mit der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität dieses Vorzeigeprojekt auf die Beine gestellt haben, führt zu insgesamt deutlich mehr Plätzen für Studierende, weil das Grundstück besser ausgenutzt werden kann und ist ein großer Erfolg.“, freut sich der Geschäftsführer des Studentenwerks Frankfurt am Main, Konrad Zündorf.„

Anlage: Faktenblatt Riedbergallee 4

Link zum virtuellen Richtfest mit den Grußworten: www.studentenwerkfrankfurt.de/wohnen/riedberg

Die Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität will die wissenschaftliche Zusammenarbeit von Mitgliedern der Universität Frankfurt und ihrer ausländischen Kooperationspartner fördern. Die persönliche Begegnung von Wissenschaftlern und Studierenden eröffnet Chancen der Bereicherung durch den Austausch von Ideen und Einsichten in die unterschiedlichsten Kulturen und Traditionen: Forschung verbindet über Grenzen.

Das Studentenwerk Frankfurt am Main ist das sozialwirtschaftliche Unternehmen mit gesetzlichem Auftrag bei der Bewirtschaftung von Mensen, Cafés und Studierendenwohnheimen, beim Vollzug des BAföG sowie der Beratung von rund 80.000 Studierenden an der Goethe-Universität, der Frankfurt University of Applied Sciences, der Hochschule RheinMain, der Hochschule Geisenheim sowie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main und der Hochschule für Gestaltung Offenbach.