Wie finanziert sich das Studierendenwerk Frankfurt am Main?

Das Studierendenwerk Frankfurt am Main ist ein sozialwirtschaftliches Unternehmen mit gesetzlichem Auftrag bei der Bewirtschaftung von Mensen, Cafés und Studierendenwohnheimen, beim Vollzug des BAföG sowie der Beratung von rund 76.000 Studierenden. Jungen Menschen ein Studium ermöglichen, dafür setzen sich über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Tag für Tag ein. Preiswert Wohnen, Essen und Trinken, BAföG und Studienfinanzierung, gute Beratung und Unterstützung – unsere Einrichtungen und Angebote sorgen dafür, dass Studieren gelingt. Das Studierendenwerk Frankfurt am Main ist auch ein wichtiger Partner der Hochschulen und mit jährlichen Umsätzen in zweistelliger Millionenhöhe ein wirtschaftlicher Akteur in der Region Rhein-Main.

Unsere Leistungen möchten wir den Studierenden möglichst preiswert anbieten. Gleichzeitig müssen wir aber auf ausreichende Einnahmen achten, denn nur ein wirtschaftlich gesundes Studierendenwerk kann auf Dauer bestehen. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Geschäftsführung und unseres Verwaltungsrates, die Balance zwischen kundenfreundlicher Preisgestaltung und notwendiger finanzieller Absicherung zu halten.

Semesterbeitrag - wofür?

Wenn Studierende im Rahmen ihrer Einschreibung oder Rückmeldung den sogenannten "Semesterbeitrag" überweisen, beinhaltet dieser auch den Beitrag an das Studierendenwerk Frankfurt am Main. Die Beitragshöhe variiert je nach Hochschule.

Dieser Solidarbeitrag funktioniert vom Prinzip her ganz ähnlich wie die Kranken- oder Arbeitslosenversicherung: Er finanziert verschiedenste Angebote, die allen Studierenden unserer Hochschulen offen stehen, aber unabhängig von der individuellen Inanspruchnahme durch Einzelne sind.

Dies bedeutet, dass unsere Serviceleistungen, die den Studienalltag unterstützen, nicht in einem unmittelbaren Gegenleistungsverhältnis stehen: So werden beispielsweise Beratungsdienste in der Regel von konkret Betroffenen in Anspruch genommen,  nicht jeder geht täglich in die Mensa oder wohnt in einem Wohnheim des Studierendenwerks.

Semesterbeiträge machen allerdings nur ein Viertel unserer Einnahmen aus. Den Großteil, nämlich über die Hälfte, erwirtschaften wir selbst, weniger als 20 Prozent sind Landeszuschüsse. Hinzu kommen weitere Leistungen des Landes Hessen, welches die Errichtung von Mensen und Cafés finanziert, soweit vorhanden kostenfreie Erbbaugrundstücke für den Wohnheimbau zur Verfügung stellt oder für zinsgünstige Baudarlehen sorgt. Seit einigen Jahren fördert die auch die Stadt Frankfurt am Main den Bau von Studierendenwohnheimen.

Nach einer Kürzung der Zuwendungen für die sozialen Belange an die hessischen Studierendenwerke durch das Land Hessen im Jahr 2004 sowie weiteren 10 Jahren, in dem die Förderung - trotz stark steigender Studierendenzahlen um 50 % - nicht angehoben wurde und deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt lag, wurden die Zuwendungen ab dem Jahr 2015 wieder angehoben. Seither konnten die Semesterbeiträge der Studierenden und die Preise in den Verpflegungseinrichtungen stabil gehalten werden. Die öffentliche Förderung trägt zu preiswerten Angeboten und damit zur Chancengleichheit der Studierenden bei.