Studentenwerk Frankfurt am Main feiert 90-jähriges

Aus der Not des ersten Weltkrieges geboren, entstand 1923 das Studentenwerk Frankfurt am Main, ursprünglich noch aus der Selbstverwaltung der Studierenden hervorgegangen und damals noch unter dem Namen Studentenhilfe Frankfurt a/M. e.V.. In dieser Form existierte es bis 1938, als das sogenannte Reichsstudentenwerk gegründet wurde. Die örtlichen Studentenwerke fungierten daraufhin bis 1945 als dessen lokale Dienststellen. Die Gründungssatzung des Studentenwerks Frankfurt am Main ist auf 1948 datiert. Seit Anfang der 60er Jahre bis heute ist es eine Anstalt des öffentlichen Rechts.

Von Anfang an waren die Verpflegung der Studierenden und die Errichtung von preiswertem Wohnraum wichtige Schwerpunktthemen: 1923 übernahm die damalige Studentenhilfe den Erfrischungsraum der Königlichen  Universität im Jügelhaus (Bockenheim) und war so von Beginn an für die Versorgung der Studierenden mit Speisen und Getränken betraut. Im selben Jahr stellte sie einen Antrag auf Mittel zur Finanzierung eines Wohnheims in einem ehemaligen Versorgungslazarett in der Ginnheimer Straße.

Heute betreibt das Studentenwerk Frankfurt am Main 31 moderne Mensen und Cafés an 12 Hochschulstandorten; 1,8 Millionen Essen gehen jährlich über seine Theken. 18 Wohnheime bieten Platz für rund 1.900 Bewohner  in Frankfurt und Rüsselsheim.

Und neue, wichtige Angebote sind seitdem dazu gekommen: Seit 1957 ist das Studentenwerk für die Auszahlung staatlicher Förderung zuständig, seit 1971 für das BAföG (Bundesausbildungsförderungsgesetz).

Dazu werden Studierende zu so vielfältigen Themen wie Studienfinanzierung, Studieren mit Kind, Studijobs, Rechtsberatung  und vielem mehr unterstützt.

Auch der Verantwortungsbereich ist größer geworden: Seit 1971 ist das Studentenwerk Frankfurt am Main  nicht nur die Studierenden der Goethe-Universität, sondern für fünf  weitere Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet zuständig. Damit ist es mit knapp 65.000 Studierenden das viertgrößte Studentenwerk Deutschlands.

Damals wie heute gilt, dass eine gut ausgebaute soziale und wirtschaftliche Infrastruktur unverzichtbar ist, wenn ein Studium nicht das Privileg weniger Gutsituierter sein soll. Diese Infrastruktur kann nur von einer großen Gemeinschaft, geprägt vom Gedanken der Solidarität, der öffentlichen Hand, der Hochschulen und nicht zuletzt der Studierenden selbst getragen und weiter entwickelt werden.

Und so lautet die Aufgabe des Studentenwerks Frankfurt am Main, den Studierenden unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund oder ihrer Herkunft zu helfen und ihnen ein sorgenfreies Studium zu ermöglichen. Dieser Aufgabe werden sich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studentenwerks Frankfurt am Main auch in den nächsten Jahren mit voller Kraft widmen.

Und das sagen die Gratulanten:

Ingmar Jung, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst:

„Das Studentenwerk Frankfurt am Main leistet mit seiner Arbeit und dem Angebot einen maßgeblichen Beitrag zum Studienerfolg. Zugleich steht das Studentenwerk Frankfurt in Zeiten steigender Studienanfängerzahlen mit Unterstützung des Landes in vorbildlicher Weise zu seiner Verantwortung und investiert in den Ausbau der sozialen Infrastruktur, wie Wohnheime, Kinderbetreuungseinrichtungen, Mensen! All dies sind Flächen, die in besonderem Maße über die Attraktivität eines Hochschulstandorts entscheiden“.

Peter Feldmann, Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main:

„Das Studentenwerk Frankfurt am Main ist aus unserer Stadt und der Region nicht mehr wegzudenken. Seine Leistungen für die Studierenden sind existentiell: die Versorgung mit bezahlbarem Wohnraum ist für den Hochschulstandort Frankfurt und seine internationale Studentenschaft von großer Bedeutung. Ich bin froh, einen solch starken Akteur hier in unserer Stadt zu haben und wünsche weiterhin viel Erfolg für die nächsten 90 Jahre.“

Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt:

„Ob es um preiswertes Wohnen und Essen oder individuelle Beratung und Betreuung geht – das Studentenwerk Frankfurt am Main ist für die Universität ein unverzichtbarer Partner bei der Förderung ihrer Studierenden. Denn nur wenn das soziale Umfeld stimmig ist, sind junge Menschen in der Lage, rasch ihr Studium zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Umso wichtiger ist es, dass Stadt und Land das Studentenwerk bei seinem Auftrag tatkräftig unterstützen.“

Prof. Dr. Detlev Reymann, Präsident der Hochschule RheinMain:

„Angesichts der anstehenden Herausforderungen, insbesondere der wachsenden Studierendenzahlen steigen auch die Anforderungen an die Studentenwerke. Das betrifft die Schaffung von studentischem Wohnraum, die Unterstützung im Rahmen des BAföG, Verpflegung, aber auch die Kinderbetreuung, die psychosoziale Betreuung und den Ausbau von Beratungsangeboten. Es wäre ein gutes Geburtstagsgeschenk, wenn sich das Land in diesen Bereichen auch finanziell stärker einbringen würde.“

Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks:

„Der Verband aller Studentenwerke gratuliert dem Studentenwerk Frankfurt am Main: Willkommen im Club der 90-Jährigen! Das Studentenwerk Frankfurt am Main ist heute ein starkes, innovatives Sozialunternehmen für die Studierenden in der Rhein-Main-Region und ein wichtiger Partner für die Frankfurter Hochschulen. Es interpretiert seinen Sozialauftrag auf unternehmerische und moderne Weise.“